Das Metaverse in der Medizin

Das Konzept des Metaverse beschreibt eine oder mehrere digitale Welten oder «Realitäten», an der Personen via 3D-Brillen und anderer Technik als Avatare teilnehmen. Dieser Technologiewandel macht auch vor der Medizin nicht halt. Lesen Sie in unserem Beitrag, wie das Metaverse auch das Gesundheitswesen revolutionieren soll.

Stellen Sie sich vor, Sie setzen eine 3D-Brille auf und befinden sich direkt bei Ihrem Arzt in der Sprechstunde. Sie besuchen die Kongressstände auf dem nächsten Kongress bequem von Ihrem heimischen Sofa aus. Stellen Sie sich vor, Sie besuchen von Ihrem Spitalbett aus eine virtuelle Version Ihres Zuhauses und unterhalten sich dort mit Ihrer Familie, wie wenn Sie anwesend wären. Wenn Sie sich eine Welt vorstellen können, in der alle diese Möglichkeiten Realität sind, dann heisst es - willkommen im Metaverse.

Meta-was?

Der Begriff "Metaverse" stammt aus Neal Stephensons Cyberpunk-Roman "Snow Crash" von 1992. Er steht dort für eine virtuelle Welt, in die Menschen über verbundene Netzwerke und mittels 3D-Brillen eintauchen. 

Damals noch Fiktion sind solche virtuellen Welten heute, nach dem Siegeszug des Internets und der seit einigen Jahren vorhandenen, kommerziellen Verfügbarkeit von 3D-Brillen, bereits technisch umsetzbar. Gemäss führenden Akteuren der Technikbranche sollen sie in Zukunft zu einer oder vielen digitalen Versionen der physischen Welt ausgebaut werden, in der Menschen wie in der Realität miteinander interagieren, sich treffen, Dienstleistungen beziehen und Produkte einkaufen [1].

Der virtuelle Patient

Erste Schritte auf diesem Weg werden auch in der Medizin gemacht. So entsteht aktuell in den Vereinigten Arabischen Emiraten das erste virtuelle, mit einem 3D-Avatar begehbare Krankenhaus der Welt, das in der ersten Phase v.a. zur medizinischen Ausbildung genutzt werden soll [2]. Bereits 2020 wurde an der Johns-Hopkins-Universität in den USA der erste durch ein Augmented Reality-Headset unterstützte chirurgische Eingriff durchgeführt. Unterstützt durch auf die (durchsichtige) Brille projizierte 3D-Bilder aus CT-Scans operierten Chirurgen die Wirbelsäule eines Patienten, um seine chronischen Rückenschmerzen zu behandeln [3]. Solche CT-Bilder können auch im Patientengespräch vor der Operation verwendet werden. Verschiedene Anbieter arbeiten derzeit an virtuellen Fitness-Centern, in denen klassisches Training mit virtuellen Erlebnissen und Gamification-Faktoren ergänzt wird. 

Das sind einige wenige der aktuell in der Medizin angedachten Einsatzzwecke für das Metaverse. Ob und wie sie umgesetzt werden, ist offen - Fakt ist, dass die Digitalisierung auch die Medizin grundlegend verändern wird.

Wie weiter?

Dass einem solchen Konzept mit Skepsis begegnet wird und Kritik nicht ausbleibt, versteht sich von selbst – nicht zuletzt, weil Firmen wie Facebook (das sich 2021 nicht zufällig in Meta umbenannteoder Microsoft federführend an diversen Metaverse-Projekten beteiligt sind [4]. Gerade im Gesundheitswesen mit seiner Fülle an sensiblen Daten ist der Umgang mit denselben eine der zentralen Fragen. Wollen wir, dass Firmen, die vom Datenhandel leben, alles über unsere Gesundheit erfahren? Welche Datenauswertungen sollen möglich sein? Wie sieht ein vernünftiger Datenschutz aus und wie kann er erreicht werden? 

Die Zahl der unbeantworteten Fragen zum Metaverse-Konzept ist im Moment noch hoch. Doch wir als Gesellschaft müssen auf jede einzelne eine Antwort finden, um für die Zukunft gewappnet zu sein und um die Chancen, die das Metaverse bietet, vorteilhaft zu nutzen.

Bekanntheit des Metaverse unter Schweizer Hausärzt:innen

Die Bekanntheit des Metaverse war auch ein neues Thema, das wir in der diesjährigen Ausgabe unseres Marktforschungs-Spezial Report Digital Monitor bei Schweizer Hausärztinnen und Hausärzten erhoben haben. Die Ergebnisse, die über den aktuellen Stellenwert des digitalen Marketings Auskunft geben, liegen inzwischen vor. Nutzen Sie die Erkenntnisse aus dem Report, um Ihre Marketingstrategie für 2023 zu verfeinern und den idealen Mix von digitalen Marketingmassnahmen zu bestimmen. 

Für weitere Informationen stehen wir gerne zur Verfügung. 

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme! 

In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über den Digital Monitor. Hier können Sie den Bericht direkt bestellen.

Quellen

  1. https://www.dw.com/de/facebook-lockt-zum-einkaufen-ins-metaversum/a-60665080
  2. https://gulfnews.com/business/corporate-news/virtual-hospital-virtual-university-and-wellness-studio-on-metaverse-from-thumbay-group-1.1658302632214
  3. https://www.hopkinsmedicine.org/news/articles/johns-hopkins-performs-its-first-augmented-reality-surgeries-in-patients
  4. https://www.netzwoche.ch/news/2022-10-24/microsoft-spannt-im-metaverse-mit-meta-zusammen


Walter Kaiser
  • 20 Jahre Erfahrung im Pharmaagentur-Business
  • > 10 Jahre Erfahrung in verschiedenen Positionen in der Pharmaindustrie
  • Klinische Erfahrung: Innere Medizin
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Dr. med. MA HSG
Peter Mutzner
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Peter Mutzner

Projektleiter Medical Marketing und Medical Communication
MSc Sustainable Development, Universität Basel und Zürich Bachelor in Biology CAS Wissenschaftsjournalismus

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