in Marktforschung 23. Oktober 2025
Was Ärzt:innen wirklich von einem Aussendienst-Besuch erwarten
Wir führen regelmässig Panelbefragungen im Auftrag von Pharma-Unternehmen durch. Bei unserer letzten Befragung haben wir Hausärzt:innen gefragt, welchen persönlichen Nutzen sie in den Besuchen des Aussendienstes und der Key Account Manager:innen sehen. Insgesamt nahmen 120 Hausärzt:innen aus der Deutschschweiz und der Romandie an der online Befragung teil, so dass wir regionale Unterschiede erfassen konnten.
Zwei Fragen standen dabei im Zentrum:
1. Welche Informationen erwarten Ärzt:innen von einem Besuch?
2. Wie viele Besuche pro Firma und Jahr werden in den Praxen zugelassen?
Wie viele Besuche pro Jahr sind erwünscht?
Das Ergebnis ist deutlich: Mehr als die Hälfte der Befragten (52,5 %) erlauben einen Besuch pro Firma und Jahr. Rund 30 Prozent gestatten zwei Besuche, während 17,5 Prozent grundsätzlich keine Besuche zulassen. Zwischen der Deutschschweiz und der Romandie zeigen sich dabei keine nennenswerten Unterschiede.
Der Hauptgrund für das Ablehnen von Besuchen ist Zeitmangel. Einige weitere, individuell genannte Gründe, wie etwa fehlende Relevanz oder die Bevorzugung von anderen Informationsplattformen, spielen nur eine untergeordnete Rolle.
In vielen Praxen ist mit einem Besuch pro Jahr und Firma zu rechnen. Umso wichtiger ist es, dass dieser Termin auf den Punkt gebracht, relevant und respektvoll mit der Zeit der Ärzt:innen umgeht.
Welche Inhalte sind für Ärzt:innen relevant?
Bei den Inhalten zeichnet sich ein klares Bild ab. Produktinformationen und Informationen zu jeweils spezifischen Fachthemen stehen mit rund 81 Prozent an erster Stelle. In der Deutschschweiz werden diese sogar etwas stärker nachgefragt als in der Romandie.
Ebenfalls hoch im Kurs stehen aktuelle Informationen zu Forschungsresultaten, die 63 Prozent der Befragten als besonders wichtig einstufen. Dies ist ein Bedürfnis, das in beiden Sprachregionen gleichermassen ausgeprägt ist.
Interessant ist der Unterschied bei den «Einblicke in Praxiserfahrungen, Fallbeispiele oder Marktentwicklungen». Während in der Deutschschweiz nur rund 13 Prozent diesen Punkt nennen, liegt der Wert in der Romandie bei 50 Prozent. Ärzt:innen in der Westschweiz legen also deutlich mehr Wert auf inhaltliche Einordnung und Austausch.
Im Schnitt interessieren sich etwa 35 Prozent der Teilnehmenden zudem für aktuelle Informationen zu Veranstaltungen oder Pharmapolitik – wiederum etwas häufiger in der Romandie als in der Deutschschweiz.
Die Ergebnisse machen deutlich: Ärzt:innen schätzen vor allem prägnante Produktinformationen und Neuigkeiten aus der Forschung. In der Romandie kommt hinzu, dass authentische Insights und Erfahrungsberichte besonders geschätzt werden.

Bild 1: Welche Informationen erwarten Sie von einem Aussendienst-Besuch?
Die befragten Hausärzt:innen konnten mehrere Antworten auswählen. Dargestellt sind die prozentualen Anteile der Hausärzt:innen, die gesamtschweizerisch die jeweiligen Informationen vom Pharmaaussendienst oder von Key Account Manager:innen erwarten.
Fazit: Qualität vor Quantität
Zusammenfassend sagen diese Ergebnisse, dass Ärzt:innen sich weniger, aber relevantere Kontakte mit dem Aussendienst oder Key Account Manager:in wünschen. Ein einziger Besuch pro Jahr erachten sie als genügend – vorausgesetzt, er bietet dem Ärzt:in einen echten Nutzen. Entscheidend sind fachlich fundierte Produktinformationen und aktuelle Forschungsergebnisse, ergänzt durch praxisnahe Diskussionen, insbesondere in der Westschweiz.
Diese Erkenntnisse sind nicht nur spannend, sondern auch wertvoll für die strategische Ausrichtung von Pharma- und Medtech-Unternehmen. Gerne klären wir auch für Sie wichtige Fragen bei Hausärzt:innen oder anderen HCP-Gruppen (Spezialisten, Apotheker:innen, Drogisten) ab. Mit unserem Online-Panel liefern wir verlässliche und praxisnahe Antworten auf Ihre Marktfragen. Dabei adressieren wir verschiedene medizinische Fachgruppen, abhängig von Ihrer Fragestellung.
Ab sofort stehen die neuesten Panel-Termine zur Verfügung. Notieren Sie sich die nächsten Erhebungstermine gleich in Ihrem Kalender und reichen Sie Ihre Fragen frühzeitig ein. Wir helfen Ihnen gerne bei der präzisen Formulierung, damit Sie am Ende genau die Fragen beantwortet erhalten, die Sie wirklich weiterbringen.
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